Das ALOA-Modell basiert auf dem Buch A taxonomy for learning, teaching, and assessing: a revision of Bloom’s taxonomy of educational objectives (Taxonomie für Lernen, Lehren und Bewerten: Überarbeitung von Blooms Taxonomie für Lernziele) (Anderson, L.W., D.R. Krathwohl, und B.S.T.o.e.o. Gesamtausgabe 2001, New York ; London: Longman. xxix, 352 Seiten). In diesem Buch finden Sie Informationen zum Verfassen klarer Lernziele.
Die Hauptstruktur eines Lernziels besteht aus einem Verb und einem Substantiv. Das Verb bezieht sich auf den kognitiven Prozess, den Studenten erreichen und darlegen müssen. Das Substantiv bezieht sich allgemein auf das Wissen, das Studenten erzielen, aufbauen oder verwenden sollen.
Ein gut verfasstes Lernziel macht das Lernziel klar und deutlich. Lernziele dienen als Hilfestellung für Lehrer, um zu definieren, was sie lehren und wie sie den Unterricht und die Aufgabenstellung gestalten. Doch sollten die beschriebenen Lernziele für Studenten und Einrichtungen genauso klar sein.
Ein grundlegendes Element beim Verfassen eines Lernziels: Statt sich auf Inhalte und Wissen zu konzentrieren, sollte sich ein Lernziel auf Studenten und auf das, wozu Studenten nach dem Unterricht in der Lage sein sollen, konzentrieren.
Ein weiteres wichtiges Merkmal eines guten Lernziels: Das verwendete Verb sollte klar und messbar sein. Verben wie "Verstehen" oder "Anwenden" könnten für ein Lernziel zu allgemein sein. Verben wie "Vergleichen" oder "Erläutern" machen den Lehr- und Lernprozess transparenter. Klare und messbare Verben sind sehr wichtig beim Definieren von Lernzielen für Unterrichtseinheiten oder Module.
Weitere Anregungen zum Verfassen von Lernzielen finden Sie unter (Informationen auf Englisch):
- A MODEL OF LEARNING OBJECTIVES based on A Taxonomy for Learning, Teaching, and assessing: A Revision of Bloom’s Taxonomy of Educational Objectives
- Writing and Using Learning Outcomes: a Practical Guide, Declan Kennedy, Áine Hyland, Norma Ryan
- A Guide to Developing Measurable Student Learning Outcomes
- Teaching for Quality Learning at University, John Biggs
Erkenntnisprozesse (angepasst von Anderson et al)
Kategorie "Einprägen"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
1. Einprägen | Abrufen von entsprechendem Wissen aus dem Langzeitgedächtnis | |
1.1 Erkennen | Identifizieren | Wissen aus dem Langzeitgedächtnis ermitteln, das einheitlich mit dem dargebotenen Material ist |
1.2 Abrufen | Abfragen | Abfragen von entsprechendem Wissen aus dem Langzeitgedächtnis |
Kategorie "Verstehen"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
2. Verstehen | Sinnvolles aus Gelerntem aus dem Unterrichtsmaterial ermitteln – ob mündlich, schriftlich oder grafisch vermittelt. | |
2.1 Deuten | Verdeutlichen, umschreiben, darstellen, übersetzen | Wechsel zwischen verschiedenen Darstellungsformen |
2.2 Veranschaulichen | Verdeutlichen, istanziieren | Ein bestimmtes Beispiel oder eine Abbildung eines Konzepts oder Prinzips finden |
2.3 Klassifizieren | Kategorisieren, subsumieren | Bestimmen, dass etwas zu einer Kategorie gehört |
2.4 Zusammenfassen | Abstrahieren, verallgemeinern | Ein allgemeines Thema oder einen Hauptpunkt kurz zusammenfassen |
2.5 Schlussfolgern | Abschließen, ableiten, einschieben, vorhersagen | Eine logische Schlussfolgerung aus dargelegten Informationen ziehen |
2.6 Vergleichen | Entgegensetzen, abbilden, zuordnen | Übereinstimmungen zwischen zwei Ideen, Objekten oder ähnlichem erkennen |
2.7 Erklären | Modelle konstruieren | Ein Systemmodell zu Ursache und Wirkung aufbauen |
Kategorie "Anwenden"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
3. Anwenden | Ein Verfahren in einer gegebenen Situation durchführen oder nutzen | |
3.1 Ausführen | Durchführen | Ein Verfahren auf eine bekannte Aufgabe anwenden |
3.2 Umsetzen | Verwenden | Ein Verfahren auf eine unbekannte Aufgabe anwenden |
Kategorie "Analysieren"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
4. Analysieren | Materialien in Bestandteile trennen und bestimmen, wie die Teile miteinander und in der Gesamtstruktur im Zusammenhang stehen | |
4.1 Differenzieren | Unterscheiden, fokussieren, auswählen | Relevante von irrelevanten oder wichtige von unwichtigen Informationen des dargelegten Materials unterscheiden |
4.2 Organisieren | Kohärenz finden, integrieren, umschreiben, gliedern, strukturieren | Bestimmen, ob Elemente in eine Struktur passen oder innerhalb dieser Struktur funktionieren |
4.3 Zuschreiben | Dekonstruieren | Einen Standpunkt, eine Neigung, Werte oder einen Vorsatz für dargelegte Materialien bestimmen |
Kategorie "Auswerten"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
5. Auswerten | Urteile aufgrund von Kriterien und Standards fällen | |
5.1 Prüfen | Koordinieren, erkennen, kontrollieren, testen | Inkohärenzen oder Trugschlüsse innerhalb eines Prozesses oder Produkts erkennen; bestimmen, ob ein Prozess oder Produkt innere Kohärenz aufweist; die Effizienz eines Verfahrens bei dessen Anwendung erkennen |
5.2 Kritisieren | Beurteilen | Inkohärenzen zwischen Produkt und externen Kriterien erkennen; bestimmen, ob ein Prozess oder Produkt externe Kohärenz aufweist; erkennen, ob ein Verfahren für ein bestimmtes Problem geeignet ist |
Kategorie "Gestalten"
Kategorien und kognitive Prozesse | Alternative Benennung | Definition |
6. Gestalten | Elemente zu einem kohärenten, funktionierenden Ganzen miteinander verbinden; Elemente in ein neues Muster oder eine neue Struktur neu organisieren | |
6.1 Entwickeln | Hypothesen aufstellen | Auf Grundlage von Kriterien eine alternative Hypothese entwickeln |
6.2 Planen | Entwerfen | Ein Verfahren ausarbeiten, um eine Aufgabe zu erfüllen |
6.3 Produzieren | Aufbauen | Ein Produkt erfinden |